Monheim macht sich das Leben selber schwer

(SB) Trotz durchwachsener Mannschaftsleistung gelingt der Sprung an die Tabellenspitze

Am vierten Wettkampftag der 2. Bundesliga Süd landeten die Turner des TSV Monheim beim TSV Pfuhl den vierten Sieg. Dabei hätten sich die Gäste nicht beschweren können, wenn die stark aufturnenden Neu-Ulmer als Sieger aus der Halle gegangen wären. Ungewohnt nervös agierte Monheim den gesamten Wettkampf hindurch und baute durch eine signifikante Häufung an Fehlern das engagierte Team aus Pfuhl zu einem gefährlichen Gegner auf. Am Boden zeigten noch alle vier Monheimer solide Übungen und besonders Michael Schumacher wusste bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison zu überzeugen. Dennoch holten sich die Gastgeber verdient die ersten beiden Gerätepunkte. Überraschend hingegen verlief das Seitpferdturnen, denn sowohl Jakob Glück als auch Cameron Mackenzie verließen unfreiwillig das Gerät, was unter dem Strich zur Folge hatte, dass Pfuhl mit 8:4 gewann. Erst an den Ringen machte der Tabellenzweite Boden gut und verkürzte zur Pause auf 17:18. Der Sprung brachte erstmals die Wende. Mit einem Geräteergebnis von 5:1 erkämpften sich die Gäste die Führung, die sie allerdings teuer bezahlen mussten. Für Monheims letzten Springer Roland Friedl nahm der Wettkampf nämlich ein ganz bitteres Ende. Nach der Landung seines Tsukaharas gestreckt knickte er bei einem Ausgleichsschritt mit dem Fuß um und wird einer ersten Diagnose zufolge sechs Wochen pausieren müssen. Scheinbar geschockt von der Verletzung ihres Turners brachten am Barren drei von vier Monheimern ihren Abgang nicht in den Stand, weshalb die Pfuhler bis auf einen Punkt herankamen. Dass Monheim in dieser Saison immer bis zuletzt die Nerven behalten musste, zahlte sich schließlich am Reck aus. Mit der gesammelten Erfahrung im Rücken brachte der Favorit letztendlich einen knappen 36:30-Erfolg nach Hause, über den nach Wettkampfende nur wenig Freude aufkam, da die Mannschaftsleistung insgesamt wenig überzeugend war. Erfreulich ist jedoch die Tatsache, dass Monheim aufgrund des Sieges wieder an der Tabellenspitze mit dem punktgleichen TSV Buttenwiesen steht und zudem Dominik Prosch nach seinen 18 Scorepoints vor Cameron Mackenzie die Topscorerliste der 2. Bundesliga Süd anführt.

 

Bericht vom TSV Pfuhl

Pfuhl schrammt an der Sensation vorbei

Kämpfende Pfuhler bringen Favortin fast ins Stolpern

"Impossible is nothing", waren die Worte von Rokas Guscinas vor dem Wettkampf gegen den Favoriten aus Monheim. Die Einstellung und der Kampfgeist des jungen Litauers, der noch am Dienstag bei den Weltmeisterschaften in Rotterdam für sein Heimatland startete, schien die Mannschaft an diesem Tag angesteckt zu haben. So kam es, dass sich aus dem eigentlichen Ziel zwei Gerätepunkte gegen den Abstieg zu holen ein bis zum Schluss hin spannendes Duell entwickelte. Vom ersten Gerät an zeigten sich die Turner von den Trainern Zaksauskas und Wolfgang hellwach und konzentriert. Die Mannschaft konnte so die Unsicherheiten der Monheimer in Punkte ummünzen und lag nach den Siegen am Boden (6:3) und Pauschenpferd (8:4) überraschend in Führung. Beflügelt von dem unerwarteten Vorsprung zeigten sich Pfuhler erstmals ohne Fehler an den Problemgeräten Ringe und Sprung. Obwohl der Kontrahent aus Monheim wieder zu alten Stärke zurückfand hielten sich die Neu-Ulmer mit einer kämpferischen Leistung in Schlagweite und schafften es den Gegner nicht davonziehen zu lassen. Am Barren zeigten die Monheimer Nerven. Drei der vier Turner konnten ihre Abgänge nicht beenden und mussten für ihre Stürze starke Abzüge hinnehmen. Die Neu-Ulmer hingegen wuchsen an diesem Tag über sich hinaus und konnten, auch dank der Fehler des Gegners, den Abstand vor dem letzten Gerät auf 27:28 verkürzen. Die ersten Duelle am Reck brachten keine Veränderung. Elias Luigart und der Monheimer Jakob Glück konnten ihre Duelle mit jeweils 3 Punkten für sich entscheiden während sich Guscinas und der für den TSV Monheim startende Engländer Cameron Mackenzie in einem hochklassigen Duell ein unentschieden erzielten. Bei einem Punktestand von 30:31 trat Uwe Kraus im letzten entscheidenden Duell des Abends gegen den ehemaligen deutschen Vizemeister am Reck, Dominik Prosch, an. Während der Pfuhler seine Abgang überdrehte, ging Prosch kein Risiko ein und sicherte seiner Mannschaft mit 5 Punkten den 30:36 Sieg.

 

"Leider hat es heute nicht für die Überraschung gereicht, aber ich bin stolz, dass die Mannschaft zum ersten Mal gezeigt hat, was in ihr steckt. Die Jungs haben heute um jedes Zehntel gekämpft", bilanzierte ein zufriedener Trainer Zaksauskas.

 

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