Hochspannender Turnwettkampf in gutbesuchter Halle endet mit 33:30.
Am Samstag startete der TSV Monheim furios in die neue
Bundesligasaison. Zu Gast in der Monheimer Stadthalle war der
Vorjahresmeister VFL Kirchheim. Beide Teams begannen am Boden auf
Augenhöhe: Ohne grobe Fehler und lediglich mit kleinen Unsicherheiten
bei den Landungen endete das Bodenturnen mit 3:3 unentschieden. Am
Pauschenpferd lief es für die Monheimer nicht wie gewohnt gut. Drei der
vier Athleten mussten das Gerät unfreiwillig verlassen. Die Gegner aus
Baden-Württemberg konnten die Fehler allerdings nicht wirklich
ausnutzen, da das Monheimer Team trotzdem die besseren
Ausführungen zeigte. Mit einem Zwischenstand von 8:8 nach zwei
Geräten kam der TSV nochmal mit einem blauen Auge davon.
Am Kraftgerät Ringe fanden die Monheimer wieder zu ihrer traditionellen
Stärke zurück. Nils Buchter feierte hier sein Debüt beim TSV mit einer
sauber geturnten Übung. Der starke Türke Yunus Emre Gündogdu ließ
ihm aber keine Chance zu punkten. Mit einer 15:13 Pausenführung für
die Heimmannschaft bereiteten sich die Turner auf die zweite Hälfte vor.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt wusste jeder, dass alle hier ein
spannendes Duell bis zum Schluss erleben werden.
Auch die Sprünge über den Tisch wurden von allen Sportlern auf einem
sehr hohen Niveau in dieser Liga geturnt. Durch einen Aussetzer von
Julius Hartrich, der mit Problemen beim Anlauf nicht seinen gewohnten
Sprung zeigen konnte, gingen die Kirchheimer mit 18:23 in Führung.
Hartrich machte jedoch seinen Fehler am Barren wieder gut und sicherte
sich vier Punkte für sein Team. Bei der ausländischen Verstärkung
Steven Matteo wirkte sich allerdings an den Holmen seine Fitness aus.
Er kämpfte noch mit einer verschleppten Erkältung und seine Kräfte
verließen ihn ein wenig. Der Italiener musste zwei Scores abgeben, die
so wichtig für die Mannschaft gewesen wären.
Vor dem sechsten und letzten Gerät Reck stand es 25:30 für den VFL
Kirchheim. Dieser 5-Punkte Abstand stellte die Monheimer vor eine
große Herausforderung. Beide Teams wussten nicht, auf welchem
Niveau und mit welcher Ausführung die Turner aus den gegnerischen
Reihen auftreten werden. Bei so einem Zwischenstand ist die richtige
Taktik (welcher Turner in welches Duell geht) mitentscheidend für den
Wettkampfausgang.
Mit einer souveränen Lässigkeit startete Sascha Wilhelm in das erste
Duell mit einer überragenden Übung. Diese wurde von seinem Team und
den Monheimer Fans so gefeiert, dass durch die ganze Halle der
Aufschwung für das Finale zu spüren war. Die TSV-Mannschaft wurde
durch diese Stimmung derartig gepusht, sodass Hartrich und Matteo mit
ihren Übungen auf 32:30 den Vorsprung zurückeroberten.
Es stand nur noch ein Duell aus. Der erst 17-jährige Ferrie Blümel bekam
seinen ersten Einsatz des Tages und zeigte, wie gut er sich seit dem
letzten Jahr verbessert hat. Von seinen Teamkollegen gefühlt durch die
starke Übung getragen, wurde er im Monheimer Lager für die gezeigte
Leistung gefeiert. Gegen Blümel konnte Kirchheim aber noch ihren
vermeintlich besten Sportler Gündogdu setzen. Am Ende reichte es
dennoch für einen Scorpunkt auf der roten Heim-Anzeigetafel und es gab
für den TSV Monheim beim Endstand von 33:30 kein Halten mehr.
Dieser Sieg wurde hauptsächlich durch eine grandiose
Mannschaftleistung erkämpft. Rückschläge wurden weggesteckt und
gute Leistungen gefeiert. Der Trainerstab ist sich sicher, dass der
Teamgedanke an diesem Tag der Schlüssel zum Erfolg gegen einen
fehlerfeien VFL Kirchheim war. Den TopScorer Titel in diesem
Wettkampf teilte sich Steven Matteo (TSV) mit seinem Kontrahenten
Yunus Emre Gündogdu (VFL). Für den TSV Monheim steht nächste
Woche das erste Derby auswärts in Buttenwiesen an.
Bild 1: Starkes Comeback von Julius Mayser nach überstandener
Verletzung letztes Jahr. (Quelle: Moritz Hilpert)
Bild 2: Großer Jubel der Monheimer bei der Punktevergabe nach dem
letzten Duell. (Quelle: Moritz Hilpert)